Produkte von EOOS

„Für uns ist Design eine poetische Disziplin“, erklärt Gernot Bohmann, neben Harald Gründel und Martin Bergmann einer der drei Köpfe von EOOS. Seit 1995 schreiben diese drei Designer in ihrem Studio in Wien Poesie in Form von Möbeln, Objekten und Räumen. Dabei haben sie buchstäblich mit Marken von A bis Z zusammengearbeitet – von Armani (Kosmetikgeschäfte) bis zu Zumtobel (LED-Beleuchtung).

Ihre Werke mögen vielseitig sein, aber die Designer von EOOS gehen immer mit dem gleichen Ansatz an jedes Projekt heran. „Wir nennen unseren Designprozess poetische Analyse“, erklärt Bohmann. „Sobald wir ein Wort, ein starkes intuitives Bild oder ein Ritual finden, beginnt der Prozess. Die Idee findet ihren Weg und wir müssen ihr folgen. Am Ende sind alle – EOOS und unsere Industriepartner – von dem Ergebnis überrascht.“

Das Überraschungselement spielt beim Crosshatch eine Schlüsselrolle. Diesen Stuhl hat EOOS für Geiger International, ein Herman Miller Unternehmen, entworfen. Den nötigen Halt erhalten Sitzfläche und Rückenstütze durch Fallschirmschnüre. „Wir haben eine Holzstruktur mit einem schwebenden Korb aus Fallschirmschnüren entworfen“, so Bergmann. „Die Schnüre sind ein integraler Bestandteil des Designs. Wenn man sich auf sie setzt, wird Spannung erzeugt. Ohne sie wäre der Stuhl nicht stabil und er würde zusammenbrechen.“

„Wir nennen unseren Designprozess poetische Analyse. Sobald wir ein Wort, ein starkes intuitives Bild oder ein Ritual finden, beginnt der Prozess. Die Idee findet ihren Weg und wir müssen ihr folgen.“

- Gernot Bohmann—EOOS

Der Einsatz eines gewöhnlichen Materials – wie in diesem Fall die Fallschirmschnüre – spiegelt die Herangehensweise eines Designers wider, der Geiger auch heute noch beeinflusst: Ward Bennett. „Seine Auseinandersetzung mit den Grenzen einer bestehenden Typologie und der Einsatz industrieller Materialien bei seinen Werken sind für uns sehr faszinierend“, fügt Bohmann hinzu. Auch das Sitzen im Crosshatch ist mit einer Überraschung verbunden. Er mag leicht und transparent wirken, fühlt sich aber laut EOOS wie ein „Nest“ an, das sich behaglich um den Sitzenden schmiegt.

Das Spiel mit Erwartungen gehört zu dem Ethos von EOOS, an „authentischen Objekten“ zu arbeiten. Bergmann erörtert: „Für uns heißt dies, dass wir eine Synthese von Konstruktion und poetischem Ausdruck erreichen möchten. Uns fasziniert, inwiefern Rationalität Emotionen freisetzt.“